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Gebäude: Die Wallfahrtskirche „Maria Birnbaum“ wurde in den Jahren 1661 – 1668 über dem in einem Birnbaum stehenden, als wundertätig geltenden Marienbild errichtet. Kern des Kirchenbaus ist die Rotunde mit einem Innendurchmesser von ca. 15,3m, die von einer Ziegelkuppel überspannt wird. Die Kuppel wird in der Mitte von einem Okulus von ca. 5,5m Durchmesser durchbrochen. Über dem Okulus ragt der sogenannte Apostelturm auf. Ein zur Kuppel offener Holzzylinder mit einer Innenhöhe von 11,2m , der in zwölf Nischen die Statuen der Apostel beherbergt. Das Gewölbe wies Risse auf, Gipsmarken zeigten bereits nach einer Woche Risse, so dass umgehend eine Notsicherung eingebaut wurde. Kuppelgewölbe: Zur Untersuchung der Schadensursachen und zur Planung der Instandsetzungsmaßnahmen wurden Finite Elemente Berechnungen durchgeführt. Es zeigte sich, dass die großen Schildkappen einen entscheidenden Einfluss auf das Schadensbild haben. Die Aufweitung der Gurtbögen führt zur Absenkung der Bogenscheitel, die sich auch auf den Rest des Gewölbes auswirkt: Im Osten und im Westen der Kuppel senkt sich der Scheitel ebenfalls während die Absenkungen im Norden und Süden deutlich geringer sind. Die vor Ort beobachteten Risse resultieren aus dem Verformungsunterschied der beiden Bereiche. Der ursprünglich in einer horizontalen Ebene um den Okulus verlaufende gemauerte Druckring wird durch die aufgezwungenen Verformungen aus der Ebene heraus verformt. Weitere Berechnungen zeigten, dass das Gewölbe sehr empfindlich auf weitere Verformungen reagiert. Schon eine geringfügige Zunahmen der Aufweitung führt zum rechnerischen Versagen des Gewölbes, das durch das räumliches Ausknicken des Druckrings eingeleitet wird. Maßnahmen: Als Instandsetzungsmaßnahme wurden in den Gurtbögen Spannanker eingebaut, die den Gewölbeschub aufnehmen. Um den Okulus herum ein Betonring eingebaut, der den Druckring im Mauerwerk gegen Ausknicken stabilisiert und so dem Gewölbe eine gößere Toleranz gegenüber weiteren Aufweitung gibt. |
Wallfahrtkirche Maria-Birnbaum in Sielenbach, Kuppelgewölbe Bauherr: Deutscher Orden Architekt: Landherr Architekten Projektdaten: Planungszeitraum: 2008 -2009 Bauzeit: 2009 2010 Prüfingenieur: LGA Augsburg Leistungen (Projektbearbeitung Gewölbe und Mauerwerk bei Barthel & Maus): Lph 2 - 6 + 8 Bayerischer Denkmalpflegepreis 2012 |
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